Open Data App

Willkomen! Auf dieser Seite findest du Informationen zu der Entwicklung von Personenwagenbeständen in der Schweiz.







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Mobilität in der Schweiz

Dieser Bereich beleuchtet die Bedeutung der Daten und ihre Interpretationsmöglichkeiten




Volkswirtschaftliche Kosten

Personenwagen erfreuen sich in der Schweiz grosser Beliebtheit, denn ihre Zahl nimmt weiterhin zu. Im Jahr 2015 gab es fast 50% mehr PKWs als noch vor 25 Jahren. Die Prognose deutet auf einen weiteren Anstieg hin.

Diese Entwicklung führt gezwungenermassen zu einer höheren Verkehrsdichte und Stau. Die Konsequenzen daraus ziehen die Autofahrer selbst wie auch nicht unmittelbar Betroffene. Denn neben Zeitverlust erleiden Verkehrsteilnehmer häufig staubedingte Unfälle. Ein höheres Verkehrsaufkommen resultiert in einem höheren Kraftstoffverbrauch, was die Kosten für Autofahrer wie auch die Umweltbelastung erhöht.

Autos verursachen nicht nur im fahrenden Zustand Kosten, sondern auch im stehenden. Mehr Personenwagen bedeutet mehr Parkplätze. Die Schweiz ist aber klein und ziemlich verbaut. Die Abstellmöglichkeiten für Autos begrenzt. Dies ruft Tiefbauzeichner und Architekten auf den Plan, die zwar mit intelligenten, unterirdischen, aber kostspieligen Parkanlagen dieser Herausforderung gegenübertreten.

Kantonaler Vergleich

Die prozentuelle Visualisierung verdeutlicht, dass es je nach Kanton markante Unterschiede in der Entwicklung der PKW-Bestände gibt. Die Inner- und Ost-Schweiz scheint am stärksten von einer Verkehrszunahme betroffen zu sein. So gibt es im Kanton Zug fast doppelt so viele Fahrzeuge wie vor 25 Jahren, während die Bestände in Basel-Stadt stagnieren.

Obwohl der Anstieg an Fahrzeugen zu Mehrkosten führt, können oder wollen die Schweizerinnen und Schweizer nicht auf ihre Autos verzichten. Es stellt sich die Frage, wann die Schweiz ihre Kapazitätsgrenze erreicht hat.

Wohlstand

Während die PKW-Bestände kontinuierlich zunehmen, weisen die Neuzulassungen eine Fluktuation auf. Dieser Datensatz spigelt den Wohlstand der Autofahrer wider, welcher u.a. von der wirtschaftlichen Situation abhängig ist. Dies wird deutlich, wenn man das Jahr 2009 unter die Lupe nimmt. Es fällt auf, dass bei sämtlichen Kantonen ein Rückgang an Neuzulassungen zu verzeichnen ist. Höchstwahrscheinlich als Folge der Weltwirtschaftkrise 2008.

Neue Technologien

Neue Fahrzeuge werden mit neuen Technologien ausgestattet, die die Fahrsicherheit wie auch den Fahrkomfort erhöhen sollen. Je grösser der Anteil an modernen Fahrzeugen, desto sicherer und bequemer reisen wir durch die Schweiz. Autohersteller arbeiten zielstrebig daran, das Autofahren komplett an Computer auszulagern. "Autonomes Fahren" ist schon in greifbarer Zukunft. Allerdings erfordert dies auch eine Vernetzung zwischen Verkehrsteilnehmern sowie der Infrastruktur, z.B. mit Sensoren und Kameras.

Die Entwicklung der Inverkehrsetzungen zeigt, in welchem Tempo sich der Fahrzeugmarkt in der Schweiz verändert und in welchem Zeitraum man die entsprechenden Anpassungen vornehmen muss.

Kantonaler Vergleich

Vergleicht man die kantonalen Inverkehrsetzungen über den gesamten Zeitraum von 25 Jahren, erkennt man eine ähnliche Entwicklung wie bei den PKW-Beständen. Die Innerschweiz - und allen voran der Kanton Nidwalden (+67%) - beherbergt die meisten Neufahrzeuge. In der Westschweiz führt der Kanton Fribourg mit +52% Neuzulassungen im Jahr 2015. Das Schlusslicht bildet der Kanton Genf, der seit dem Jahr 2000 eine rückläufige Entwicklung an Inverkehrsetzungen aufweist.

Änderungen in der Produktpalette?

Die zunehmende Zahl der Fahrzeuge wird meistens in einem negativen Licht dargestellt, allerdings gibt es dabei auch Profiteure, so z.B. Versicherungen. Je mehr Fahrzeuge in Verkehr gesetzt werden, desto mehr Haftpflicht-, Unfall- und Kaskoversicherungen werden abgeschlossen. Für Versicherer ist vor allem die Prognose der Verkehrsentwicklung zentral, da sich dadurch das Marktpotenzial abschätzen lässt.

Für Versicherer ist nicht nur die Entwicklung der PKW-Bestände von Bedeutung, sondern auch die 1. Inverkehrsetzung von Fahrzeugen. Im Zuge des technologischen Fortschritts werden in Autos intelligente Systeme verbaut. Dank neuen Fahrassistenzsystemen, wie beispielsweise Infrarot-Nachtsichtsystem oder Abstandassistent, können Unfälle verhindert werden. Für Versicherungen bedeutet dies weniger Schadenmeldungen und somit Kostenreduktionen.

Technologische Neuerungen können das bestehende Angebot von Versicherungen beeinflussen. Sobald die Vision der selbstfahrenden Autos zur Realität wird, ergibt sich für Versicherer eine Änderung in der Produktstruktur. Denn Unfallälle werden nicht mehr durch Menschen, sondern womöglich durch technische Defekte verursacht. In diesem Fall wird der Fahrzeughersteller zur Verantwortung gezogen. Die klassische Motorhapftlichtversicherung wandelt sich zur Produkthaftpflicht.

Mit Hilfe dieser App können Versicherer die kantonalen Entwicklungen von PKW-Beständen und Inverkehrsetzungen einsehen. Die kantonale Trennung ist wesentlich, da die Versicherungsprämien für die Produkte von Kanton zu Kanton variieren. Darüber hinaus prognostiziert diese App das Marktpotenzial der Fahrzeugversicherung für die kommenden fünf Jahre.

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Hintergrundinformationen zur App

Hier wird erklärt, wie du die App bedienst und welche Funktionalitäten eingebaut sind.




Diese Webseite wurde im Rahmen des Open-Data Kurses an der Universität Bern entwickelt. Die App visualisiert die kantonale Entwicklung der Personenwagenbestände sowie der 1. Inverkehrsetzungen von Fahrzeugen der letzten 25 Jahre. Neben der historischen Entwicklung, bietet die App eine 5-jährige Prognose zu beiden Datensätzen.

Visualisierung

Auf der Startseite findet der Nutzer eine Schweizer Karte, in der die Kantone eingezeichnet sind. Sobald der Nutzer mit dem Maus-Cursor über die Karte fährt (Mouse-Over Funktion), wird der entsprechende Kanton farblich hervorgehoben. Indem man auf den gewünschten Kanton klickt, werden die Datensätze aktiviert (Mouse-Click Funktion).

Im nächsten Schritt wählt der Nutzer aus, ob er die Daten in absoluten Zahlen oder die prozentuelle Veränderung zum Basisjahr 1990 visualisieren möchte. Danach wählt der Nutzer den gewünschten Zeitraum bzw. die historischen Daten der letzten 25 Jahre oder eine Prognose für die kommenden fünf Jahre. Sobald der Nutzer die Auswahl getroffen hat, erscheint für beide Datensätze ein Flächendiagramm (Stacked Area-Chart) und darunter ein Sub-Chart, mit welchem man den dargestellten Zeitraum eingrenzen kann. Der Nutzer kann zwischen den vier Angaben beliebig hin- und herwechseln (Filter-Funktion).

Unterhalb der Grafik erscheint die Legende zu beiden Datensätzen. Fährt man mit der Maus über die einzelne Legende, so wird diese hervorgehoben (Hover-Effekt) und die jeweils andere Legende rückt in den Hintergrund. Möchte der Nutzer ausschliessich einen Datensatz betrachten, so klickt der Nutzer auf die Legende des gewünschten Datensatzes. Der zweite Datensatz wird gänzlich ausgeblendet. Durch erneuten Klick wird der Datensatz wieder angezeigt.

Um die Angaben zu einzelnen Jahren zu sehen, fährt der Nutzer mit der Maus über die Grafik. Beim entsprechenden Jahr erscheint eine Info-Box (Tooltip), in der man die Jahreswerte ablesen kann.

Beschreibung

Über die Navigationsbar kann der Nutzer von der Visualisierung (Startseite) zu weiteren Informationen gelangen. Der Inhalt ist in zwei Themenbereiche (Panels) aufgeteilt. Die Themenbereiche sind in mehrere Abschnitte (Accordions) gegliedert, die durch Mausklick angezeigt oder geschlossen werden können.

Die fünfjährigen Prognosen wurden für beide Datensätze mit dem Statistik-Programm "SPSS" berechnet. Um die Prognosegüte zu erhöhen, wurde für jeden Kanton ein Modell mit dem kleinsten RMSE (Quadratwurzel des durchschnittlichen Prognosefehlers) gewählt.

Dank der Visualisierung erkennt man, dass die Entwicklung der kantonalen Bestände eine lineare Steigung aufweisen. Je nach Kanton variiert das R2 zwischen 0.6 – 1. Das bedeutet, dass das zugrundeliegende Modell eine hohe Prognostizierbarkeit aufweist. Folglich kann man die Prognose - statistisch gesehen – als zuverlässig einstufen.

Die Daten für die 1. Inverkehrsetzung weisen eine hohe Fluktuation ohne erkennbares Muster auf. Aus diesem Grund sollte diese Prognose kritischer betrachtet werden.

Einschränkungen

Die Prognose basiert lediglich auf einer Zeitreihenanalyse und ist somit rein mathematischer Natur. Gesellschaftliche Trends wie z.B. Car-Sharing oder die steigende Nachfrage nach alternativen Verkehrsmitteln (E-Bikes) werden hier nicht berücksichtigt. Die in dieser App visualisierte Prognose soll einen kurzfristigen Blick in die Zukunft gewähren.

Visualisierung Daten zu Personenwagenbeständen und Inverkehrsetzungen:
  • Die historischen Datensätze stammen von der interaktiven Datenbank "STAT-TAB" des Bundesamts für Statistik:

    Rohdaten

  • Die Prognose wurde mit SPSS berechnet:

    Eigene Berechnungen

Transponierte Daten: Bilder: